Digital gestützte Lernformen in der Pflege – Professionsanspruch und Potenziale

- Studiengang: Logopädie, Bachelor of Science, ausbildungsintergrierend, Campus Düsseldorf und Bonn
- ProjektleiterIn: Annette Rustemeier-Holtwick
- Laufzeit: 05.2019- 05.2021
- Kontakt: Annette Rustemeier-Holtwick, Annette.Rustemeier-Holtwick@srh.deAnnette.Rustemeier-Holtwick@srh.deirene.ablinger@srh.de
Deutsches Abstract
Ziel ist es zu eruieren, welchen Beitrag digital gestütztes Lernen für die Entwicklung einer lernenden Pflege leisten kann. Eine lernende Pflege ist charakterisiert durch das Aufgreifen neuer Erkenntnisse, Reflexion und produktives Nutzen derselben zur Weiterentwicklung der eigenen Praxis und (…) Qualität ihres Handelns. Die Aneignung von Wissen wird verstanden als selbstverständlichen Bestandteil professionellen Handelns (Schaeffer 2006 S. 2). Es besteht die Notwendigkeit, Lösungen zu finden zu einer gemeinsamen Wissensbasis zu finden, allerdings ist dieser Prozess erschwert durch eine Verschärfung des Theorie-Praxis-Konfliktes mit der zunehmenden Akademisierung (Greb 2010, Schaeffer 2006), durch Barrieren im Transfer von Evidenz in die Pflegepraxis (Meyer, Köpke 2012, Behrens, Langner 2006) und eine eingeschränkte Wirksamkeit von Weiterbildungen bezogen auf den Wissenstransfer (Schaeffer 2006, Bensch 2015, Kaiser 2009). Konkret soll in dem Forschungsvorhaben geklärt werden, mit welchen Mitteln/ Methoden der Lernprozess der Wissensaneignung unterstützt werden kann, was mit Blick auf die Weiterentwicklung der eigenen beruflichen Praxis hilfreiche Lernformen sind und was dazu beiträgt, das Lernen zum selbstverständlichen Bestandteil professionellen Handelns wird. Dabei ist zu eruieren, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen das Format des digitalen Lernens den Prozess des Überführens von wissenschaftlichem Wissen in praktisch relevantes Wissen unterstützen kann. Untersucht werden soll auch, inwieweit dieses Lernformat in der Lage ist, individualisierte Lernstrategien und –konzepte zu verankern und welche durch das digitale Lernen geförderten Kompetenzen hilfreich für den Prozess der Anschlussfähigkeit der Berufsangehörigen sind. Um die Bedeutung der digitalen gestützten Lernformen für die Entwicklung einer lernenden Pflege zu erfassen, wird auf ein qualitativ ausgerichtetes Forschungsdesign zurückgegriffen (Mayring 2007). Konkret wird ein qualitatives Experiment mit einem anschließend stattfindenden Experteninterview kombiniert (Mayring 2007, Kleining 1986, Burkart 2010, Gläser u. Laudel 2010, Brinkmann, Deeke, Völkel 1995). Vorteil der Kombination dieser Methoden liegt darin, dass sich die Teilnehmenden in dem qualitativen Experiment durch die Anwendung digital gestützter Lernformate aktiv in einen Lernprozess begeben und von ihren individuellen Lernerfahrungen ausgehend explorieren bzw. reflektieren. Das qualitative Experiment wird als Laborexperiment geplant, in dem zwei bereits erprobte Micro-Learning-Einheiten als Formen des digital gestützten Lernens eingesetzt werden (Sieger et. al. 2015 S. 78 ff.). Titel der Micro-Learning-Einheiten sind: Wege zum neuen Wissen – eigene Anfragen an die Wissenschaft am Beispiel Umgang mit MRSA und Beratung als Methode der Entscheidungsfindung. »Schwester, ich hab da mal ‘ne Frage?«. Die im qualitativen Experiment erhobenen Deutungen, Sichtweisen und Einstellungen werden in den anschließenden Expertengesprächen vertieft. Als Interviewform wird das fokussierte Interview gewählt (Merton u. Kendall 1984). Das Theoretical Sampling besteht aus zwei Gruppen: Gruppe eins besteht aus berufserfahrenen Pflegefachkräften, die einen digital gestützten Weiterbildungsprozess mit dem Ziel des Transfers von Evidenz in die Pflegepraxis durchlaufen haben. Die Gruppe zwei (Vergleichsgruppe) setzt sich aus berufserfahrenen Pflegefachkräften zusammen, die ebenfalls systematische Weiterbildungsprozesse durchlaufen haben, jedoch wenig bzw. unterschiedliche Erfahrungen mit digital gestützten Lernformen haben. Insgesamt ist eine Stichprobe von n = 20 geplant
Laufzeit: ab 2018
Kontakt: Prof. Dr. Katharina Dressel, katharina.dressel@srh.de, Prof. Dr. Ablinger-Borowski, irene.ablinger@srh.de
Studiengang: Logopädie, Bachelor of Science, ausbildungsintergrierend
Finanzierung: -